Freitags Blog: Von Elefanten inspiriert

von Thomas Freitag

Mein heutiger Bericht ist den Elefanten gewidmet. Uns Buchbinderinnen und Buchbinder verbindet nämlich einiges mit diesen Tieren. Wir sind nicht nur gutmütig und haben ein gutes Gedächtnis - eben ein Elefantengedächtnis - wir arbeiten auch seit Generationen mit Elefantenhautpapier. Nun bitte nicht erschrecken! Das Elefantenhautpapier besteht keinesfalls aus echter Elefantenhaut, sondern aus Zellstoffen von Laub- und Nadelbaum-Holzschnitzeln. Die Beschaffenheit dieses Papiers ist äusserst robust und die leicht marmorierte, geschmeidige Oberfläche ist kratz- und scheuerfest.

Wie echte Elefantenhaut hält das Elefantenhautpapier grossen Belastungen stand und eignet sich für Bucheinbände, als Vorsatzpapier, für Speisekarten, zum Auskleiden oder Überziehen von Geschenkboxen, für Urkunden und Zertifikate. Beliebt ist es auch in der Kalligraphie und für Origami. Übrigens, der Begriff Elefantenhaut ist ein geschützter Markenname der Firma Zanders in Bergisch Gladbach.

Leider ist das Elefantenhautpapier wie der Elefant vom Aussterben bedroht. Es wird immer weniger verlangt, da es günstigere Alternativen gibt. Ich bin aber nach wie vor ein grosser Fan von diesem Papier, denn es ist sehr hochwertig, fühlt sich gut an und ist langlebig wie ein Elefant.

Ach ja, falls Ihnen mal danach ist, einen Elefanten zu streicheln: Es gibt elefantenhautartige Buchüberzüge aus Kunststoff mit einer ledrig-narbigen Struktur - wie echt!

Bis zum nächsten Mal!

PS: Gibt es etwas, was Sie schon immer mal über Bücher wissen wollten? Schreiben Sie mir. Thomas.Freitag@bubu.ch