"Heilsspiegel" an Kloster Einsiedeln übergeben

von Caroline Meer

Am letzten Freitag wurde der erste Faksimile-Band des Heilsspiegels an das Kloster Einsiedeln übergeben. Der Heilsspiegel ist um 1450/1460 in den burgundischen Niederlanden entstanden und ist eine der unzähligen alten Handschriften aus der Stiftsbibliothek. Auf 92 Seiten werden 176 goldgerahmte Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament abgebildet. Sie führen dem Betrachter auf eindrückliche Weise die biblische Geschichte vom Sündenfall bis zum Jüngsten Gericht vor Augen. Der Heilsspiegel besticht durch eine ausserordentliche Gestaltung und gilt als eines der beliebtesten Lehr-und Andachtsbücher des Spätmittelalters.

Als Pater Justinus die Faksimile-Ausgabe mit dem Original vergleicht, staunt das Publikum nicht schlecht: Die Farben der zarten Federzeichnungen und das funkelnde Blattgold auf den leicht welligen Blättern entsprechen genau dem Original! Die Bilder und detaillierten Verzierungen spielen mit dem Licht und strahlen eine starke Kraft und Schönheit aus. Und nun ein Rätsel für Sie: Erkennen Sie, welcher Band das Original und welcher die Faksimile-Ausgabe ist? (Auflösung am Ende dieses Beitrages).

Der Heilsspiegel ist ein Projekt des Luzerner Verlages Quaternio, der auf die Herstellung von Faksimile-Büchern spezialisiert ist. Rund 18 Monate dauerte die Herstellung. Einige Wochen davon verbrachte der Heilspiegel bei Bubu im Atelier, wo er nach allen Regeln der Buchbindekunst in edles Pergament gebunden wurde.

Seit den Fünfzigerjahren bindet Bubu Faksimile-Bände in edles Leder oder Pergament - eine Leidenschaft, die einmal mehr Bubus Grundsatz versinnbildlicht: Die Verbindung von Tradition und Innovation - die kreative Umsetzung eines jahrhundertealten Handwerks mit modernster Technologie.

NZZ-BERICHT ZUM THEMA

 

 

Lösung: Bild 1 ist der Faksimile-Band / Bild 2 ist das Original